🧤 Einmalhandschuhe richtig wählen & verwenden
– Nitril, Vinyl und Latex einfach erklärt
Einmalhandschuhe gehören mittlerweile in vielen Bereichen zum festen Bestandteil. Hast du gewusst, dass nicht jeder Handschuh für jede Aufgabe geeignet ist? Je nach Material gibt es viele Unterschiede in Reißfestigkeit, Tragekomfort, Schutzwirkung, Reißfestigkeit und Hautverträglichkeit.
In diesem Beitrag zeigen wir dir:
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welches Material für welchen Einsatzbereich sinnvoll erscheint
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Worauf du beim Anziehen und Tragen achten solltest – und wie du die richtige Passform findest
- und wie du deine Haut unter den Handschuhen optimal schützt
Mit dieser Anleitung findest du mühelos den richtigen Handschuh für deinen Bedarf – sicher, hygienisch und hautschonend.
Nitrilhandschuhe – der Allrounder für Sicherheit & Komfort
Material: Synthetischer Kautschuk (Nitril)
Merkmale: reißfest, latexfrei, chemikalienbeständig
Nitrilhandschuhe werden in einem mehrstufigen industriellen Verfahren aus synthetischem Nitrilkautschuk (NBR) hergestellt, der durch die Polymerisation von Butadien und Acrylnitril entsteht. Dieser Werkstoff zeichnet sich durch seine hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien, Ölen und mechanischen Belastungen aus. Zu Beginn des Herstellungsprozesses werden Handformen aus Porzellan oder Aluminium sorgfältig gereinigt, häufig mit Säure- und Wasserlösungen, um jegliche Verunreinigungen zu entfernen. Anschließend taucht man die Former in ein Koagulationsmittel, meist eine Calciumcarbonat-Lösung, das dafür sorgt, dass der Nitrilkautschuk gleichmäßig auf der Form haften bleibt.
Danach erfolgt der eigentliche Tauchprozess: Die vorbereiteten Former werden in eine flüssige Nitrilkautschuklösung getaucht. Die Dauer dieses Tauchvorgangs sowie die Zusammensetzung der Lösung bestimmen letztlich die Dicke des späteren Handschuhs. Im Anschluss werden die beschichteten Formen in Öfen erhitzt – ein Schritt, der als Vulkanisation bezeichnet wird. Dabei vernetzen sich die Polymerketten des Nitrils durch Zugabe von Schwefel oder anderen Vernetzungsmitteln, wodurch das Material elastisch und widerstandsfähig wird.
Nach der Vulkanisation werden die Handschuhe gewaschen, um chemische Rückstände und eventuelle allergieauslösende Substanzen zu entfernen. In vielen Fällen erfolgt zusätzlich eine Oberflächenbehandlung, beispielsweise durch Chlorierung oder eine Polymerbeschichtung, um die Handschuhe griffiger oder gleitfähiger zu machen. Dies erleichtert das spätere Anziehen, insbesondere bei puderfreien Varianten. Schließlich werden die fertigen Handschuhe maschinell oder manuell von den Formerhänden abgezogen, auf ihre Qualität geprüft – zum Beispiel auf Dichtigkeit und Materialfehler – und anschließend verpackt. Bei medizinischen Produkten kann vor dem Verpacken noch eine Sterilisation erfolgen. So gelangen die fertigen Nitrilhandschuhe schließlich in den Handel oder in medizinische Einrichtungen.
Vorteile:
Sehr hohe Reißfestigkeit und Strapazierfähigkeit
Geeignet bei Latexallergie
Gute Passform und Tragekomfort
Beständig gegen Öle, Fette, Desinfektionsmittel & viele Chemikalien
Zur medizinischen Anwendung zugelassen (je nach Variante: EN455/EN374)
Nachteile:
Etwas teurer als Vinyl
Weniger elastisch als Latex
🛠️ Einsatzbereiche:
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Pflege & Medizin (z. B. Körperpflege, Injektionen, Wundversorgung)
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Pharmazie, Industrie oder Labor
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Reinigungsarbeiten mit Desinfektionsmitteln oder anderen Chemikalien
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in der Lebensmittelverarbeitung
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Tattoo-Studios und Kosmetik
➡️ Fazit: Nitrilhandschuhe sind ideal für alle, die Schutz, Tragekomfort und Vielseitigkeit suchen – besonders bei hohen Hygieneansprüchen oder empfindlicher Haut
Vinylhandschuhe – günstig und für leichte Arbeiten geeignet
Material: PVC (Polyvinylchlorid)
Merkmale: weich, latexfrei, kostengünstiger
Vinylhandschuhe werden aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt, einem thermoplastischen Kunststoff, der ursprünglich hart und spröde ist. Um daraus flexible und tragbare Handschuhe zu fertigen, wird dem PVC während der Produktion ein Weichmacher – meist Dioctylphthalat (DOP) oder ein alternativer, hautfreundlicherer Stoff – zugesetzt. Diese Kombination ergibt ein plastisches Material, das sich gut formen lässt und eine angenehme Passform ermöglicht.
Zunächst werden die Handformen aus Keramik oder Metall gründlich gereinigt und anschließend mit einem Trennmittel beschichtet, damit sich die Handschuhe nach dem Aushärten leicht wieder ablösen lassen. Die sauberen Former werden in die PVC-Weichmacher-Mischung getaucht, wodurch sich eine gleichmäßige Schicht auf der Oberfläche bildet. Anschließend werden sie getrocknet und in einem Ofen erhitzt, damit das Material aushärtet und stabil wird – ein Vorgang, der auch als Gelierung oder plastische Vernetzung bezeichnet wird.
Im Gegensatz zu Nitril- oder Latexhandschuhen ist bei Vinylhandschuhen keine Vulkanisation erforderlich, da PVC kein Elastomer ist, sondern ein Thermoplast. Das bedeutet, dass keine chemische Vernetzung stattfindet, sondern das Material durch Hitze formstabil wird.
Nach dem Backvorgang werden die Handschuhe gewaschen, getrocknet und von den Formerhänden abgestreift. Eine abschließende Qualitätskontrolle stellt sicher, dass die Handschuhe keine Löcher oder Produktionsfehler aufweisen. Je nach Einsatzzweck können sie anschließend sterilisiert und verpackt werden – vor allem, wenn sie für medizinische oder hygienische Anwendungen bestimmt sind. Vinylhandschuhe sind in der Regel puderfrei, da sie aufgrund ihrer glatten Innenstruktur auch ohne Puder relativ leicht an- und auszuziehen sind.
Vorteile:
Gut verfügbar und Preiswert
Hautfreundlich, da latexfrei
Ideal für kurze Tragezeiten
Nachteile:
Reagiert empfindlich auf Chemikalien
Weniger reißfest und dehnbar als andere Materialien
Nicht für medizinische Eingriffe zugelassen (meist ohne EN455)
🛠️ Einsatzbereiche:
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leichte Putzarbeiten
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Schutz bei Färbe- oder Bastelarbeiten
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Kurz andauernde Pflege- oder Hygienetätigkeiten ohne Infektionsrisiko
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Umgang mit Lebensmitteln, wie z. B. in der Gastronomie
➡️ Fazit: Vinylhandschuhe bieten eine günstige Lösung für alle, die Handschuhe nur gelegentlich und unter einfachen Bedingungen verwenden.
Latexhandschuhe – perfekt für Feingefühl und Präzision
Material: Naturkautschuk (Latex)
Merkmale: elastisch, passgenau, ausgezeichnete Sensibilität beim Fühlen
Die Herstellung von Latexhandschuhen beginnt mit der Gewinnung des natürlichen Kautschuklatex aus Gummibäumen, vor allem in Ländern wie Malaysia, Thailand oder Indonesien. Der Rohlatex wird zunächst aufbereitet und mit verschiedenen Zusatzstoffen wie Ammoniak (zur Konservierung), Schwefel, Zinkoxid, Stabilisatoren und Vulkanisationsbeschleunigern versetzt. Diese Mischung sorgt dafür, dass das Material später elastisch, reißfest und haltbar wird.
Bevor der Latex verarbeitet wird, werden die Handformen – meist aus Keramik oder Aluminium – gründlich gereinigt und mit einem Koagulationsmittel wie Calciumcarbonat oder Calciumnitrat beschichtet. Diese Vorbehandlung sorgt dafür, dass der Latex gleichmäßig an der Form haftet und die spätere Handschuhschicht die gewünschte Dicke erhält.
Die vorbereiteten Formen werden dann in das flüssige Latex getaucht. Je nach gewünschter Handschuhdicke kann dieser Schritt mehrfach wiederholt werden. Danach lässt man den Latex antrocknen, und die Formen werden in Öfen erhitzt. Während dieses Erhitzens findet die sogenannte Vulkanisation statt: Der enthaltene Schwefel vernetzt die Latexmoleküle chemisch, was dem Material seine Elastizität und Reißfestigkeit verleiht.
Im Anschluss werden die Handschuhe gewaschen, um überschüssige Chemikalien, Latexproteine (die allergieauslösend sein können) und eventuelle Rückstände des Koagulationsmittels zu entfernen. Je nach Produktart kann zusätzlich eine Chlorierung oder eine Beschichtung mit Polymer erfolgen – dies verbessert die Oberflächenstruktur und erleichtert das spätere An- und Ausziehen, vor allem bei puderfreien Varianten.
Abschließend werden die Handschuhe automatisch oder manuell von den Formerhänden abgezogen, getrocknet, geprüft und sortiert. In der Qualitätskontrolle werden die Handschuhe auf Dichtigkeit, Dehnbarkeit und sichtbare Mängel untersucht. Je nach Verwendungszweck können sie sterilisiert werden, bevor sie luftdicht verpackt und für den Verkauf vorbereitet werden.
Vorteile:
Sitzen wie eine zweite Haut
Außergewöhnlich flexibel und robust
Sehr gutes Tastempfinden für detailgenaue Arbeiten
Ideal für längere Tragezeiten
Nachteile:
Nicht geeignet für Menschen mit Latexallergie, da es Reaktionen auslösen kann
Nicht alle Varianten sind chemikalienbeständig
🛠️ Einsatzbereiche:
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Medizinischer und pflegerischer Bereich (z. B. Untersuchungen, Operationen)
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Zahnarztpraxen
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Arbeiten im Labor mit hoher Präzision
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Friseur
➡️Fazit: Latexhandschuhe eignen sich perfekt für alle, die feinmotorische und präzise Arbeiten erledigen – vorausgesetzt, es liegen keine Allergien vor.
🧤 Auf einen Blick – welcher Handschuh für welchen Zweck?
❓Was heißt eigentlich „puderfrei“ bei Einmalhandschuhen?
Einmalhandschuhe wurden früher innen mit Puder bestreut, das meist aus Maisstärke bestand. Das erleichterte das Anziehen, vor allem wenn die Hände nass oder verschwitzt waren.
Heute sind puderfreie Handschuhe der Standard aber warum?
✅ Vorteile von puderfreien Handschuhen:
Weniger Allergien und Hautreizungen: die Haut kann gereizt werden oder sogar austrocknen,
Rückstandsfreie Nutzung: Puder kann sonst Spuren auf Kleidung, Geräten oder Produkten hinterlassen.
Hygienischer: In Pflege, Medizin und Lebensmittelzubereitung muss verhindert werden, dass Puder in Wunden, Atemwege oder auf Lebensmittel gelangt
➡️Kurz gesagt: Puderfreie Handschuhe sind besser für die Haut, hygienischer und sicherer – besonders wenn du viel mit Menschen, Lebensmitteln oder empfindlichen Materialien zu tun hast
Worauf du beim Anziehen und Tragen von Einmalhandschuhen achten solltest
Damit Einmalhandschuhe zuverlässig schützen und deine Haut gesund bleibt, solltest du ein paar grundlegende Tipps befolgen:
Nur saubere und trockene Hände in die Handschuhe stecken – Feuchtigkeit begünstigt Hautreizungen und Bakterienwachstum.
Vermeide das Tragen von Handschuhen wie Nitril oder Latex über längere Zeit, da sonst Hitzestau und Schwitzen auftreten können.
durch Ringe, lange Nägel und raue Hautstellen können Handschuhe reißen – im Zweifel besser ablegen oder die Hände vorbereiten.
Um Kreuzkontaminationen zu vermeiden, solltest du bei wechselnden Oberflächen oder Personen die Handschuhe regelmäßig wechseln.
➡️Mit richtigem Anziehen, häufigem Wechsel und der passenden Größe arbeitest du sicher und bequem mit unseren Einmalhandschuhen.
Passform & Anwendung – so sitzen Einmalhandschuhe richtig
Die korrekte Handschuhgröße ist entscheidend für Komfort und Sicherheit.Der Handschuh sollte passgenau sitzen, ohne zu eng zu sein. Wenn er zu klein ist, kann er schneller reißen oder die Haut einengen. Wenn er zu groß ist, besteht die Gefahr zu verrutschen, stört bei präzisen Arbeiten und kann weniger gut schützen.
👉 So findest du deine richtige Größe:
Zur Bestimmung der Größe misst du den Handumfang an der breitesten Stelle (ohne Daumen) und vergleichst ihn mit der Hersteller-Größentabelle.
Beispiel: Handumfang ca. 18–19 cm = Größe S, 20–21 cm = M, 22–23 cm = L, usw.
Warum zu enge Handschuhe problematisch sind:
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Sie reißen schneller, vor allem beim Anziehen
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Sie können die Durchblutung stören – unangenehm bei längerem Tragen
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Sie führen zu vermehrtem Schwitzen und Hautreizungen
Hygienisch an- und ausziehen – so macht man es richtig:
Vor dem Anziehen Hände gründlich waschen und Hände gut abtrocknen
Handschuhe nur an den Rändern anfassen
Beim Ausziehen: Nicht die Außenseite berühren!
👉Den ersten Handschuh am Bündchen nach innen ausziehen, dann die saubere Hand in die Innenseite des zweiten führen und diesen auch umstülpen.
So schützt du deine Haut unter Einmalhandschuhen optimal
Einmalhandschuhe bieten zwar Schutz vor äußeren Einflüssen, können aber gleichzeitig die Haut belasten. Besonders bei längerer Tragedauer oder häufiger Nutzung kann es zu Reizungen, Trockenheit, oder kleinen Rissen kommen. Um das zu vermeiden, hilft eine einfache Pflegeroutine:
Hände regelmäßig eincremen – am besten nach dem Tragen mit unserer schnell einziehenden, parfumfreien Pflegecreme.
Nutze vor dem Anziehen keine fetthaltigen Cremes, da sie das Material angreifen oder die Passform verändern könnten.
Hast du empfindliche Haut? Dann achte auf puderfreie Handschuhe und einen regelmäßigen Wechsel, damit sich kein Schweiß bilden kann.
Nimm dir zwischendurch handschuhfreie Auszeiten, damit deine Haut bei längerem Tragen entlastet wird.
➡️ Pflegst du deine Haut gut, beugst du nicht nur Probleme vor, sondern machst auch das Tragen der Handschuhe angenehmer – Tag für Tag.
Mini-Checkliste: Hautschutz unter Einmalhandschuhen
🧼 Vor dem Anziehen:
▫ Hände gründlich waschen & vollständig trocknen
▫ Keine fetthaltigen Cremes vor dem Anziehen verwenden
🧴 Nach dem Tragen:
▫ Hände mit parfumfreier, pflegender Creme eincremen
▫ Schau nach, ob die Haut gereizt oder rissig ist – bei Bedarf eine pflegende Handmaske auftragen
🔁 Während der Nutzung:
▫ Puderfreie Handschuhe bevorzugen, da sie hautfreundlicher sind
▫ Bei längeren Tätigkeiten: regelmäßig die Handschuhe wechseln
▫ Wenn möglich: kurze Pausen ohne Handschuhe einlegen
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Einweghandschuhe sind unverzichtbare Helfer im Alltag –
sie schützen zuverlässig und sorgen dafür, dass Hygiene und Komfort Hand in Hand gehen